1. Rahmenbedingungen

 

1.1 Motivation

 

Ich habe mich dazu entschieden, Tagesmutter zu werden, weil ich einen Beruf wollte, der mich erfüllt und in dem ich einen positiven Unterschied machen kann. Zuvor war ich als Verkäuferin tätig, doch dieser Job hat mich nie wirklich glücklich gemacht.

 

Nach der Geburt meiner großen Tochter 2018 wurde mir bewusst, wie schwierig es sein kann, eine gute Betreuung für ein Kind zu finden. Diese Erfahrung hat mich dazu inspiriert, selbst aktiv zu werden und anderen Eltern dabei zu helfen, ihre Kinder in liebevollen und vertrauensvollen Händen zu wissen.

 

2020 habe ich schließlich den Qualifikationskurs zur Kindertagespflegeperson absolviert und damit die Grundlage für meine Arbeit gelegt. Mit meiner Kindertagespflege „Die Wunderkinder“ habe ich meinen Traum verwirklicht: einen Ort zu schaffen, an dem Kinder individuell gefördert werden, sich sicher und geborgen fühlen und ihre Persönlichkeit frei entfalten können.

 

 

1.2. Gruppengröße und Alter der Kinder

 

In meiner Kindertagespflege betreue ich maximal fünf Kinder gleichzeitig, um jedem Kind die nötige individuelle Aufmerksamkeit und Förderung bieten zu können. Für die Kleinsten im Alter von unter drei Jahren (U3) biete ich sowohl ein Vormittags- als auch ein Ganztagsangebot an. Ab 13 Uhr besteht zudem die Möglichkeit, Kindergartenkinder zu betreuen.

 

Auch Ü3-Kinder, die keinen Platz im Kindergarten bekommen haben, sind herzlich willkommen. So stelle ich sicher, dass alle Kinder – unabhängig von ihrer Altersgruppe – in einer sicheren und liebevollen Umgebung betreut werden und die Unterstützung erhalten, die sie für ihre Entwicklung benötigen.

 

 

1.3. Öffnungszeiten

 

Die Betreuung in meiner Kindertagespflege findet von Montag bis Freitag in der Zeit von 7 bis 14 Uhr statt. Auf Wunsch und nach Absprache sind auch erweiterte Betreuungszeiten oder individuelle Anpassungen der Betreuung möglich, um den Bedürfnissen der Eltern gerecht zu werden. Ziel ist es, eine flexible und zuverlässige Betreuung zu bieten, die sich gut in den Familienalltag integriert.

 

 

1.4. Die Lage und Räumlichkeiten

 

Meine Kindertagespflege befindet sich in einer gemütlichen Doppelhaushälfte, in der wir mit unserer Familie leben. Die Räumlichkeiten bieten eine sichere und liebevolle Umgebung für die Kinder. Besonders hervorzuheben ist unser großer Garten, der viel Platz zum Spielen und Entdecken bietet. Dort finden die Kinder einen Spielturm mit Schaukel und Rutsche, einen Sandkasten, verschiedene Fahrzeuge zum Fahren und eine Matschküche, in der kreative Spielideen umgesetzt werden können.

 

Drinnen stehen den Kindern viele Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung offen: Ein Spielraum lädt zum Forschen, Spielen und Basteln ein, während der Schlafraum mit vier Betten für eine erholsame Mittagspause sorgt. Jedes Kind hat die Möglichkeit, seine eigene Decke oder ein Kuscheltier von zu Hause mitzubringen, um sich geborgen zu fühlen. Zudem biete ich eine Vielzahl von motorischen Angeboten an, die die Kinder in ihrer Entwicklung fördern und ihre Bewegungsfreude unterstützen.

 

 

1.5 Katzen im Haushalt

 

Seit dem 10.01.2024 gehören zwei Britisch-Kurzhaar Katzen namens Cookie und Sunny zu unserem Haushalt. Während der Betreuungszeit kommen die Kinder jedoch nicht mit den Katzen in Kontakt. Es kann jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass der Kontakt mit Katzenhaaren in den Räumlichkeiten gelegentlich vorkommt. Eltern, deren Kinder eine Katzenhaarallergie haben, bitte ich, dies zu berücksichtigen. Sicherheit und Wohlbefinden der Kinder stehen bei mir an erster Stelle, und ich achte darauf, dass die Katzen während der Betreuungszeit in einem separaten Bereich bleiben.

 

 

2. Arbeitsweise

 

2.1 Auftrag und Ziele

 

Mein Ziel ist es, die Kinder liebevoll und kompetent in ihrer Entwicklung zu fördern und sie dabei zu unterstützen, sich zu selbstständigen, selbstbewussten und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu entwickeln. Eine vertrauensvolle Bindung zu jedem Kind liegt mir besonders am Herzen, um es individuell nach seinen Entwicklungsstandards zu fördern.

 

Der regelmäßige Austausch mit den Eltern ist mir dabei sehr wichtig, um sie in der Erziehung ihres Kindes bestmöglich zu unterstützen und gemeinsam auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen.

 

Ich sehe mich als Forschungsassistentin der Kinder, die sie begleitet, inspiriert und ihnen neue Möglichkeiten aufzeigt. Ob beim Experimentieren, Entdecken oder Spielen – ich unterstütze die Kinder dabei, ihre Talente und Stärken zu erkennen und zu entfalten.

 

Damit jedes Kind sich sicher und geborgen fühlt, beobachte ich seine Entwicklung genau und halte wichtige Meilensteine sowie Erfolge in einem Portfolio fest. Dieses dient nicht nur der Dokumentation, sondern auch als wertvolle Erinnerung an die ersten Jahre der Kinder und ihre Fortschritte.

 

 

2.2 Pädagogische Arbeitsweise

 

Ich orientiere mich in meiner Arbeit an den Konzepten von Emmi Pikler und Maria Montessori, da ich davon überzeugt bin, dass jedes Kind seine eigene Persönlichkeit hat und sich in seinem individuellen Tempo entwickelt. Kinder lernen und wachsen aus eigener Kraft, indem sie die Welt um sich herum entdecken und sich sicher in ihrem aktuellen Entwicklungsschritt fühlen, bevor sie den nächsten gehen.

 

Mein Ansatz ist es, die Kinder dabei zu begleiten, ohne ihre Selbstständigkeit einzuschränken. Ich lasse sie aus eigenem Antrieb und eigener Kraft ausprobieren und vermeiden es, in ihre Prozesse einzugreifen. Jedes Kind wird von mir in seiner Individualität angenommen und wertgeschätzt.

 

Es ist mir wichtig, mit den Kindern auf Augenhöhe zu kommunizieren und ihnen ein liebevolles, wertschätzendes Umfeld zu bieten, in dem sie sich sicher und geborgen fühlen. Die Eigeninitiative der Kinder wird unterstützt, ohne sie durch vorgegebene Lösungswege einzuschränken.

 

Jedes Kind wird von mir altersgerecht und individuell gefördert, mit dem Ziel, es in seiner Persönlichkeit zu stärken und in seiner Entwicklung bestmöglich zu unterstützen.

 

 

2.3 Pädagogische Schwerpunkte

 

2.3.1 Raus in die Natur

 

Die Natur ist ein wunderbarer Lern- und Erlebnisraum, den ich gemeinsam mit den Kindern entdecken und erforschen möchte. Draußen können die Kinder die Welt mit all ihren Sinnen erleben: das Rascheln von Blättern hören, Tiere beobachten, im Sand spielen oder kleine Schätze wie Steine, Stöcke oder Blätter sammeln. Die Natur bietet unzählige materielle Möglichkeiten, die Kinder kreativ nutzen können. Durch diese Erfahrungen lernen sie nicht nur die Umwelt kennen, sondern entwickeln auch ein Bewusstsein für die Schönheit und Bedeutung der Natur.

 

2.3.2. Spielerisches Lernen und Kreativität

 

Spielerisches Lernen steht im Mittelpunkt meiner pädagogischen Arbeit. Dabei möchte ich die Kreativität der Kinder fördern und ihre Fantasie anregen. Ob beim Malen, Basteln oder Bauen – die Kinder können ihre Ideen frei umsetzen und Neues ausprobieren. Diese kreativen Aktivitäten helfen den Kindern nicht nur, ihre eigenen Stärken zu entdecken, sondern auch, ihre Ausdrucksfähigkeit und Problemlösekompetenz zu entwickeln.

 

2.3.3. Geschicklichkeit und Motorik

 

Durch gezielte Angebote werden Geschicklichkeit und Motorik der Kinder gefördert. Ob beim Klettern, Puzzeln, Balancieren oder Greifen – die Kinder lernen, ihr eigenes Können auszuprobieren und weiterzuentwickeln. Dabei erleben sie kleine Erfolgserlebnisse, die ihr Selbstbewusstsein stärken und sie motivieren, sich weiteren Herausforderungen zu stellen.

 

2.3.4. Freispiel

 

Das Freispiel nimmt in meiner Kindertagespflege einen wichtigen Platz ein. Hier können die Kinder selbstständig entscheiden, womit und mit wem sie spielen möchten. Diese freie Zeit ermöglicht es ihnen, ihre Interessen und Bedürfnisse auszuleben, soziale Fähigkeiten zu entwickeln und ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Im Freispiel finden die Kinder Raum, um eigenständig zu handeln und sich im geschützten Rahmen auszuprobieren.

 

 

2.4 Eingewöhnungsphase

 

Die Eingewöhnungsphase in meiner Kindertagespflege orientiert sich am Berliner Modell, das den behutsamen Aufbau einer sicheren Bindung zwischen dem Kind und mir als Betreuungsperson in den Mittelpunkt stellt.

 

Zu Beginn begleitet ein Elternteil das Kind in die Betreuung, um ihm Sicherheit und Orientierung zu geben. Schritt für Schritt werden die Anwesenheitszeiten der Eltern reduziert, während ich eine vertrauensvolle Beziehung zum Kind aufbaue. Dabei wird stets auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes geachtet, und der Übergang erfolgt in seinem eigenen Tempo.

 

Das Ziel der Eingewöhnung nach dem Berliner Modell ist es, dem Kind die Möglichkeit zu geben, sich sicher und geborgen zu fühlen, sodass es die neue Umgebung und die Betreuung ohne Ängste oder Stress annehmen kann. Mir ist wichtig, sowohl das Kind als auch die Eltern während dieser sensiblen Phase bestmöglich zu begleiten.

 

 

3. Gruppenalltag

 

7:00 – 8:00 Uhr: Bringzeit

 

Die Bringzeit beginnt um 7:00 Uhr. Um 7:15 Uhr bringe ich mein eigenes Kind zum Kindergarten. Die Tagespflegekinder begleiten mich dabei, und wir sind gegen 8:00 Uhr wieder zu Hause. Bis 8:30 Uhr können die Kinder weiterhin gebracht werden.

 

8:30 – 9:00 Uhr: Gemeinsames Frühstück

 

Um 8:30 Uhr beginnen wir den Tag mit einem gemeinsamen Frühstück. Dies gibt den Kindern die Möglichkeit, in Ruhe anzukommen und die Gemeinschaft zu erleben.

 

9:00 – 11:30 Uhr: Freispiel, Bastelangebote und Naturerfahrungen

 

In dieser Zeit können die Kinder kreativ und aktiv werden. Im Freispiel entscheiden sie selbst, was sie spielen möchten. Ergänzend biete ich Bastelaktivitäten oder andere motorische und kreative Angebote an. Bei gutem Wetter nutzen wir diese Zeit, um nach draußen zu gehen und die Natur zu erkunden.

 

11:30 – 12:00 Uhr: Mittagessen

 

Um 11:30 Uhr essen wir gemeinsam zu Mittag.

 

12:15 – 13:00 Uhr: Kindergartenkinder abholen

 

Um 12:15 Uhr mache ich mich auf den Weg, um die Kindergartenkinder abzuholen. Wir sind um 13:00 Uhr wieder zurück.

 

13:00 – 14:00 Uhr: Abholzeit und Freispiel

 

Ab 13:00 Uhr beginnt die Abholzeit. Die Kinder, die länger bleiben, können den Tag entspannt ausklingen lassen, bis sie um 14:00 Uhr abgeholt werden.

 

 

3.2 Bedürfnisorientierte Betreuung

 

Ich bemühe mich, möglichst auf die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes einzugehen. So lege ich zum Beispiel die Kinder nach ihrem persönlichen Schlafrhythmus schlafen und passe den Tagesablauf flexibel an.

 

Die Aktivitäten und Angebote richten sich nicht nur nach den Bedürfnissen der Kinder, sondern auch nach der aktuellen Gruppendynamik. Es gibt Tage, an denen ich spontan entscheide, was gemeinsam gemacht wird. Dank der kleinen Gruppengröße ist es möglich, schnell und unkompliziert auf Wünsche und Stimmungen einzugehen, sodass jedes Kind sich wohlfühlen und entfalten kann.

 

 

4. Elternpartnerschaft

 

4.1 Zusammenarbeit mit den Eltern

 

Eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern ist mir sehr wichtig. Ich stehe im regelmäßigen Austausch, vor allem durch Tür- und Angelgespräche beim Abholen der Kinder. So können wir uns direkt über den Tag, das Wohlbefinden und die Entwicklung der Kinder austauschen.

 

Wichtige Informationen, wie der Jahresurlaub oder Schließzeiten aufgrund von Fortbildungen, teile ich den Eltern frühzeitig mit. Mein Urlaub wird immer bis zum 30. November des Vorjahres geplant und rechtzeitig kommuniziert, um den Eltern genug Zeit zur Organisation zu geben.

 

 

4.2 Entwicklungsgespräche

 

Alle sechs Monate biete ich den Eltern ein Entwicklungsgespräch an, um gemeinsam die Fortschritte und Entwicklungsschritte ihres Kindes zu besprechen. Diese Gespräche dienen dazu, die Eltern aktiv in den Entwicklungsprozess ihres Kindes einzubeziehen und sie über wichtige Beobachtungen zu informieren.

 

Zusätzlich haben Eltern jederzeit die Möglichkeit, auf mich zuzukommen und bei Bedarf einen individuellen Gesprächstermin zu vereinbaren. Die Entwicklung der Kinder halte ich in der Portfolio-Arbeit fest, die als Grundlage für die Gespräche dient und die Fortschritte jedes Kindes dokumentiert.